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IFTUS

Bereits in den 80er Jahren gab es in Bonn ein „Institut Terrorismusforschung". Es war vom ehemaligen Präsidenten des Landesamtes für Verfassungsschutz Hamburg, Hans Josef Horchem, gegründet worden. Sein Stellvertreter hieß Rolf Tophoven. Ich war bei der Gründung dabei und habe jahrelang Beiträge für den monatlich erscheinenden Newsletter des Bonner Instituts geschrieben, sehr häufig den Aufmacher. Anfang der 90er Jahre zog sich Horchem aus Gesundheitsgründen zurück. Das Institut verlor seine lebenswichtigen Sponsoren aus der Privatwirtschaft. Die einen sagten, nun gebe es ja keinen Terrorismus mehr, und die anderen versicherten uns, sie müssten jetzt jede D-Mark in den Aufbau Ost stecken. Beide kalkulierten verkehrt.
Nach zehn Jahren Zwangspause wurde das Projekt mit schönen Reden und wichtigen Vorsätzen neu gegründet, im September 2003 in Essen. Nun hieß es „Institut für Terrorismusforschung und Sicherheitspolitik". Mit dabei: der Pädagoge Rolf Tophoven als Direktor, Kai Hirschmann (damals Bundesakademie für Sicherheitspolitik, heute Informations- und Medienzentrale der Bundeswehr) und ich als Stellvertreter. Rolf Tophoven eröffnete eine neue Phase: „Wir wollen eine Plattform für Experten aus dem Bereich der Terrorismusforschung bieten." Außerdem würden wir Angebote machen, „die über tagespolitische Meldungen hinausgehen und dort ansetzen, wo viele aufhören".
Wir waren wieder da, konnten uns einen vierteljährlich erscheinenden Newsletter namens „Terrorismus" leisten, wurden von den Medien zu aktuellen Fragen des internationalen Terrorismus interviewt, hielten Vorträge und schrieben aufklärende Texte. Unser wichtigstes Werk war das 2006 im Verlag Eichborn erschienene, 500seitige „Terrorismus-Lexikon".
Dann kam der „Schäfer-Bericht". Kollege Tophoven glaubte den daraus resultierenden Medien-Lügen mehr als meinen Erläuterungen bei einem gemeinsamen Treffen des Führungs-Trios am 16. Juni 2006 in Frankfurt. Er meinte, ich hätte ihm schon vor vielen Jahren über meine Arbeit für den Bundesnachrichtendienst Bescheid geben müssen. Das zeigt, wie wenig der ehemalige Beamte Tophoven von Geheimhaltung und von Nachrichtendiensten weiß. Er legte eine bereits fertig formulierte Presseerklärung auf den Tisch, angeblich um das Institut zu schützen. Seine Maximalforderung, meinen Namen vom Cover des Terrorismus-Lexikon zu streichen, war für ihn nicht durchsetzbar.
Der Inhalt der Tophoven-Erklärung fand sich auch im Editorial der Juli-Ausgabe des IFTUS-Newsletters: „Gegen unseren Autor und Redakteur Wilhelm Dietl wurden in der Presse im Kontext der sogenannten 'BND-Spitzel-Affäre´ schwere Vorwürfe erhoben. Er sei nicht nur Mitarbeiter des BND gewesen (was er zugibt), sondern habe in dessen Auftrag als Journalist auch Kollegen in mehreren Redaktionen bespitzelt und dafür Geld erhalten, was Dietl vehement bestreitet und wogegen er rechtliche Schritte ankündigte.
IFTUS stellt dazu fest: Herr Dietl hat für das Institut und seinen Informationsbrief in der Vergangenheit fachliche und sachgerechte Beiträge geliefert. Bis zur endgültigen Klärung aller gegen Wilhelm Dietl erhobenen Vorwürfe hat sich die Leitung des IFTUS entschlossen, ihn von seinen Aufgaben im Institut zu entbinden."
Kollege Hirschmann, mit dem mich nach wie vor ein gutes berufliches und persönliches Verhältnis verbindet, wollte noch folgenden Satz anfügen: „Wir hoffen allerdings, dass ihm die Klärung gelingt und er sobald wie möglich wieder bei uns mitarbeiten kann." Das verhinderte Tophoven.
Von Rolf Tophoven habe ich seit Sommer 2006 nichts mehr gehört. Dass der Fall nur geklärt werden kann, indem der BND die Wahrheit sagt, ist ihm entgangen, dass die inzwischen bekannt gewordenen Hintergründe mich entlasten ebenso. Schade.
Institut für Terrorismusforschung und Sicherheitspolitik
• Nr. 7 / April 2005 - Gespräch mit Stella Rimington
Der Krieg gegen den Terror kann nicht gewonnen werden
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• Nr. 8 / Juli 2005 - Gespräch mit Melissa Boyle Mahle
Osama bin Laden wird gefasst werden
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• Nr. 10 / Dezember 2005 - Geheimdienststaat Syrien
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• Nr. 11 / April 2006 - Geheimdienststaat Iran
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