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1986 Waffen für die Welt
Mehr als zehn Millionen Menschen sind seit 1945 bei bewaffneten Konflikten ums Leben gekommen. Es vergeht kein Augenblick, in dem nicht irgendwo auf der Welt um Macht und Prestige, Besitz oder Unabhängigkeit zu den Waffen gegriffen wird. In jedem Fall sind die Waffenhändler und die Rüstungsproduzenten die großen Gewinner, denn ihr Gewerbe kennt keine Krisen:
Ihr Umsatz betrug 1948 ganze zwei Milliarden, 1984 waren es ca. 35 Milliarden Dollar. Selten dringt der volle Umfang dieser Geschäfte an die Offentlichkeit, da sie in den meisten I.ändern die bestgehüteten Geheimnisse sind.
Nach mehrjährigen Recherchen legt Wilhelm Dietl die erste ausführliche Bestandsaufnahme des Waffengeschäfts in den achtziger Jahren vor. Der Autor hat den Weg der Rüstungsgüter zurückverfolgt zu den Produzenten und ihren Verkäufern und deckt mit Akribie die vielfältigen Verflechtungen dieses Gewerbes auf. Jeder Krieg, so stellt der Autor fest, ist eine Werbekampagne für die Rüstungsindustrie, was er unter anderem am Golfkrieg zwischen Iran und Irak sowie am Beispiel der Staaten Mittelamerikas beweist. Dietl hat die Repräsentanten der wichtigsten Rüstungskonzerne, die Waffenexperten von Geheimdiensten und die Hintermänner des Gewerbes interviewt. Sein Resümee: Der Handel mit Waffen ist das älteste, lukrativste und sicher auch das bedeutendste Gewerbe.
Wilhelm Dietl ist seit 1971 als Journalist tätig un arbeitet seit 1982 als freier Autor. In den letzten sieben Jahren berichtete er über alle Brennpun der Weltpolitik, besonders intensiv über den Nahen und Mittleren Osten. 1983 erschien sein Buch «Heiliger Krieg für Allah, 1984 «Brückenkopf Afghanistan' (beide im Kindler Verlag).